Pattern-basierte Strategien im Überblick: S/R und Muster mit Trend und Mean Reversion verbinden
In diesem Abschnitt geht es um pattern-basierte Strategien.
Wir gehen davon aus, dass Sie bereits
S/R,
Patterns, Candle Patterns, Chart Patterns
und Failure Patterns gelesen haben und wissen:
- dass Support und Resistance Zonen sind, in denen sich das Gleichgewicht oft verschiebt,
- dass Candle- und Chartmuster nicht nur Formen sind,
sondern Spuren von Psychologie und Positionsstruktur, - dass dasselbe Muster in unterschiedlichen Kontexten
sehr unterschiedliche Bedeutungen und Edges haben kann.
Hier knüpfen wir daran an und fragen:
Statt „Dieses Muster bedeutet long, jenes bedeutet short“
fragen wir:„In welchen Marktumgebungen und mit welcher Struktur
liefert ein bestimmtes Muster tatsächlich einen statistischen Vorteil?“
Das übersetzen wir in Strategie-Strukturen.
Die folgende Grafik zeigt:
- links: wie sich an einer Range-Ober-/Untergrenze (S/R)
die Szenarien Bounce vs Breakout voneinander lösen, - rechts: wie ein Double Top und ein Fakeout
als Trendwechsel, Mean-Reversion-Swing
oder Stop-Hunting-Falle wirken können.
Ziel dieses Abschnitts ist es, die in Patterns gelernten Muster zu verbinden mit:
und daraus ein kohärentes Gesamtsystem zu bauen.
1. Was ist eine pattern-basierte Strategie?
Viele Trader beginnen mit Mustern nach dem Motto:
- „Wenn ich diese Form sehe, passiert ●●; bei jener Form passiert ▲▲.“
In der Praxis gilt jedoch:
- dasselbe Double Top kann sein:
- ein Double Top am Ende eines starken Aufwärtstrends,
- ein Double Top an einer häufig getesteten Range-Obergrenze,
- ein Double Top als Zwischenkorrektur im Abwärtstrend,
und jedes davon hat eine andere Bedeutung und einen anderen Edge.
In diesem Abschnitt verstehen wir unter pattern-basierter Strategie:
- Struktur: S/R, Swings, Geometrie des Musters
- Kontext: Trendstärke, Volatilität, Positionsverteilung
- Risiko: Stop, Ziel, Positionsgröße
in Form eines Szenario-Baums zu kombinieren, sodass:
„In dieser Umgebung, wenn dieses Muster fertig ist,
hat ein Einstieg in diese Richtung langfristig ein akzeptables Chance/Risiko-Profil.“
2. Die wichtigsten Strategien in diesem Abschnitt
Im Bereich Pattern-Strategien behandeln wir:
-
- übersetzt Support/Resistance aus S/R
in konkrete Einstiegs-/Stop-/Zielstrukturen, - trennt S/R-Bounces vs Breakouts
aus Trendfolge- und Mean-Reversion-Perspektive.
- übersetzt Support/Resistance aus S/R
-
- interpretiert Double Tops/Bottoms nicht als bloße „M/W-Formen“,
sondern als Distribution/Accumulation-Strukturen, - verknüpft sie mit Double Top/Bottom.
- interpretiert Double Tops/Bottoms nicht als bloße „M/W-Formen“,
-
- baut Strategien rund um erfolgreiche/fehlgeschlagene Breakouts und
Fakeouts, die kurz über/unter ein Level hinausgehen und zurückkehren,
auf Basis von Failure Patterns, - zeigt, wann solche Strukturen Trendfolge-
und wann Mean-Reversion-Einstiege sind.
- baut Strategien rund um erfolgreiche/fehlgeschlagene Breakouts und
-
- nutzt Fibonacci-Retracements/-Extensions aus Fibonacci
zusammen mit S/R und Swing-Struktur, - um Pullback-Entries und Take-Profit-Zonen zu definieren.
- nutzt Fibonacci-Retracements/-Extensions aus Fibonacci
-
- wendet die Konzepte aus Elliott-Wellen vereinfacht an:
- Fokus auf grobe Wellenstruktur + zentrale S/R + Risikomanagement,
nicht auf jedes Detail-Regelwerk.
Jeder Artikel fügt eine weitere „Pattern-Säule“ zu Ihrem System hinzu,
verbunden mit:
3. Wie Muster mit Trend und Mean Reversion zusammenhängen
Muster können sowohl:
- Trendfolge als auch
- Mean Reversion
unterstützen.
Beispiele:
-
- Ein kraftvoller Ausbruch über eine Range-Obergrenze hinweg,
der auch mit MA-60
im Einklang steht, ist ein Trendfolge-Breakout-Setup. - Wenn dieselbe Zone einen kurzen Spike über das Hoch zeigt
und der Kurs schnell in die Range zurückfällt,
spricht das eher für ein Mean-Reversion-/Fade-Setup,
ähnlich Mean Reversion.
- Ein kraftvoller Ausbruch über eine Range-Obergrenze hinweg,
-
- Ein Double Top im Rahmen einer Zwischenkorrektur
kann nur zu einer kurzen Mean-Reversion-Bewegung führen. - Nach einem langen Aufwärtstrend und mit nachlassender Trendstärke
laut DMI/ADX
kann ein Double Top ein echter Trendwendekandidat sein.
- Ein Double Top im Rahmen einer Zwischenkorrektur
Muster entscheiden also nicht automatisch über „Trendfolge vs Mean Reversion“.
Stattdessen:
Sie verstärken die Argumente für das eine oder andere Szenario,
abhängig von der Gesamtumgebung.
In diesem Abschnitt werden Sie immer wieder sehen, wie:
sich die Aufgaben mit pattern-basierten Einstiegen teilen.
4. Timeframes und Szenario-Design
Pattern-basierte Strategien reagieren stark auf den verwendeten Timeframe.
In diesem Abschnitt nutzen wir als Standard:
- Daily: Grobstruktur, wichtige S/R, Haupttrend,
- 4H: Muster-Vervollständigung, Entry-Timing, Candle-Patterns.
Beispiel:
-
Daily
- mehrfach getestete Range-Obergrenze,
- moderat breite Bollinger-Bänder
laut Bollinger Bands, - DMI/ADX ohne extreme ADX-Werte.
-
4H
- ein erster Ausbruch über die Range-Obergrenze,
- anschließend eine Struktur wie in Failure Patterns:
kurzer Ausflug über das Hoch und schneller Rücklauf in die Range, - lange obere Lunten + Hinweise aus Volumen/Tape,
dass oben eher verkauft als gekauft wird.
→ Das ergibt einen Kandidaten für einen fehlgeschlagenen Breakout + pattern-basierten Short-Mean-Reversion-Trade.
In allen Pattern-Strategien halten wir die 3er-Struktur ein:
- Umgebung (Daily) → Muster/Trigger (4H) → Risiko-Struktur (Chance/Risiko, Größe).
5. Typische Fallen bei pattern-basierten Strategien
5-1. Überall Muster erkennen
Das menschliche Gehirn ist ein Mustererkennungssystem.
Wer lange auf Charts schaut, sieht schnell:
- „Hier ein Double Top, dort ein Dreieck, da ein Head & Shoulders …“
Die Folge: zu viele Muster.
Lösung:
- Fokus zuerst auf Schlüssel-S/R-Zonen
laut S/R legen. - MA-60
und DMI/ADX nutzen,
um Trend- vs Range-Phasen zu trennen,
und nur passende Muster pro Umgebung zu berücksichtigen.
5-2. Musternamen handeln und Umgebung/Risiko ignorieren
Formeln wie:
- „Double Top → short“,
- „Head & Shoulders → short“
führen dazu, dass man:
- eine kleine Korrektur im Trend als große Trendwende fehlinterpretiert oder
- in starken Trends mit Mean-Reversion-Denke unterwegs ist.
Muster bekommen ihre praktische Bedeutung erst im Kontext von:
5-3. „Schöne“ Muster mit schlechtem Chance/Risiko handeln
Manche Muster sind optisch ideal, aber:
- mit sinnvollem Stop und realistischem Ziel
ergibt sich ein Chance/Risiko-Verhältnis von unter 1:1.
In diesem Abschnitt wird jede Strategie durch die Brille von:
betrachtet, damit die Muster auch aus R/R-Sicht stimmig sind.
6. Roadmap: was folgt in diesem Abschnitt?
Im Bereich Pattern-Strategien behandeln wir:
-
- sieht S/R als Entscheidungszone,
an der Bounce- und Breakout-Szenarien starten, - vergleicht Bounce- vs Breakout-Strategien
aus Trend-, Mean-Reversion- und Risikoperspektive.
- sieht S/R als Entscheidungszone,
-
- knüpft Double Tops/Bottoms an
Double Top/Bottom, - interpretiert sie als Distribution/Accumulation am Trendende
und definiert dazu passende Entry-, Stop- und Zielregeln.
- knüpft Double Tops/Bottoms an
-
- verknüpft Breakouts und Fakeouts mit Failure Patterns,
- konstruiert einen Szenario-Baum, in dem
erfolgreiche Breakouts zu Trendfolge-Trades
und Fehlsignale zu Mean-Reversion-Trades führen.
-
- kombiniert Fibonacci-Retracements/-Extensions mit
Swing vs. Korrektur
und ATR, - um Pullback-Entries und Take-Profits quantitativ zu planen.
- kombiniert Fibonacci-Retracements/-Extensions mit
-
- nutzt Elliott-Wellen vereinfacht, mit Fokus auf
grobe Wellenstruktur + Schlüssel-S/R + Risikomanagement, - und zeigt, wie man das stimmig mit Trendfolge-
und Mean-Reversion-Strategien verbindet.
- nutzt Elliott-Wellen vereinfacht, mit Fokus auf
Pattern-basierte Strategien sind am besten verständlich, wenn man sie nicht als:
„Formen-Raten auf dem Chart“,
sondern als weiteren Edge aus Struktur, Umgebung und Risiko
begreift.
Wenn Sie:
- Trendfolge als Trend-Edge,
- Mean Reversion als Mean-Reversion-Edge,
- Pattern-Strategien als Struktur-/Pattern-Edge
sehen, können Sie ein Konto so aufbauen,
dass bei wechselnden Marktregimen
mindestens eine Säule relevant bleibt –
und damit eher ein Portfolio aus Strategien haben
als ein fragiles Einzelfraktal.